so viel Wut

67. Dialog mit dem schlauen Bergschaf-Bock

Ich: Ist dir schon einmal aufgefallen, wieviel Wut und Aggression, Gegeneinander und Abwertung im Straßenverkehr bei uns stattfinden?

Bock (lacht): Da müsste ich schon von allem Verkehr ausgeschlossen sein, damit ich das nicht bemerkt hätte!

Ich: Allerdings fällt es immer besonders nach einem Auslandaufenthalt in vernünftigeren Städten und Ländern auf.

Bock: Woran das liegen könnte? Vielleicht daran, dass uns seit Jahrzehnten und seit 2 Jahren besonders eingeredet wird, dass wir etwas besonderes sind? Ein Autoland? Dass unsere Autos unsere Identität sind, unsere verlängerten Wohnzimmer auf die wir - egal wie groß, sperrig, gefährlich - ein Anrecht hätten? 

Ich: Ja. Genau.

Bock: Und noch dazu – das Absurdeste folgt: mit Verbrennungsmotor, der ganz simpel gesagt ausgedient hat, eine Vergangenheitstechnologie ist ... und wofür? Damit es statt leise laut ist, statt gesunder Luft, ungesunde, stinkende Luft produziert wird ...

Ich: Exakt. Leider schaden wir uns mit dieser "Strategie" zu 100% selbst - der österreichischen und der deutschen Wirtschaft, den hier lebenden Menschen und unserer heimischen Natur und Umwelt. Und das alles um Geldgeber zu bedienen, die noch kurzfristig und eigennützig alles aus Erdöl, Erdgas und Kohle herausholen wollen. Und in Folge – so wird uns eingeredet – werden eFuels und Wasserstoff für unsere geliebten PKWs der Treibstoff der Zukunft sein - das ist nicht so > siehe hier.

 

Wie es bei mir ganz gut funktioniert und was ich selbst beitragen kann – was zu tun ist:

ad Verkehr: Ich lasse mich nicht einschüchtern und ich versuche mit den anderen Verkehrsteilnehmer:innen auf Augenhöhe zu kommunizieren. Egal mit welchem Verkehrsmittel ich gerade unterwegs bin – und das wechselt zwischen Fahrrad, Scooter, Auto und Öffis. Ich versuche mir zu vergegenwärtigen, dass wir alle Menschen sind und wertschätzend miteinander umgehen sollten. Für unser eigenes Wohlbefinden. Für eine Gesellschaft, die friedfertig bleibt und immer besser darin wird, aufeinander einzugehen, Rücksicht zu nehmen und für andere in ihren Handlungen mitzudenken.

ad Fossile Lobby: sie einfach nicht mehr unterstützen!

 

Weiterführende Literatur & Links:

Christian Stöcker, 2024: Männer, die die Welt verbrennen. Der entscheidende Kampf um die Zukunft der Menschheit, Ullstein Hardcover

Warum wir den Kampf gegen gewissenlose Geldmacher, egomane Staatslenker und verlogene Propagandisten gewinnen müssen

Die Welt steckt in der Endphase eines Kulturkampfs: Gier gegen Gerechtigkeit, Zerstörung gegen Nachhaltigkeit, Zynismus gegen Empathie. Nichts zeigt dies deutlicher als die Reaktionen auf die Klimakatastrophe: Hier jene, die versuchen, das Schlimmste zu verhindern, dort jene, die alles tun, um aus dem Verbrennen fossiler Stoffe Profit zu ziehen. Jahrzehntelang haben Ultrareiche sowie Unternehmen, die mit CO₂-Produktion gut verdienen, mit skrupelloser Desinformation Zweifel daran gesät, dass wir Menschen mit unserer Sucht nach fossilen Brennstoffen die Erde aufheizen. Nicht zufällig sind die Hauptprofiteure der Klimazerstörung Leute, die mit demokratischen Werten und Menschenrechten wenig am Hut haben ‒ oft geht die Begeisterung für fossile Brennstoffe und die Ablehnung von Klimaschutz einher mit reaktionären Positionen. Das Kartell der Verbrenner vereint Leute wie Mohammed bin Salman, Wladimir Putin, Rupert Murdoch, Donald Trump und Mathias Döpfner, flankiert von Akteurinnen wie Sahra Wagenknecht. In vielen politischen Diskursen und militärischen Konflikten der Gegenwart geht es letztlich um CO₂ – und um sehr viel Geld. Christian Stöcker zeigt: Es kommt jetzt darauf an, dass wir für unsere Kinder die Welt retten vor den Verbrennern und Verblendern, Lügnern und Kleptokraten, die von Öl und Gas profitieren. Und er liefert uns die Argumente, mit denen wir im öffentlichen und privaten Streit klar machen können, warum das fossile Zeitalter am Ende ist und die Zukunft in den erneuerbaren Energien liegt.