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"sorry not sorry"

Technik: Tusche auf Aquarellpapier, digital koloriert

Diejenigen, die vom momentanen Wirtschaftssystem am meisten profitieren, nehmen uns den Wind aus den Segeln. Den Wind den wir auf der Fahrt in eine (nachhaltige) Zukunft dringend brauchen. Sie behindern einen nachhaltigen Fortschritt teils ganz bewusst und meinen mit den Veränderungen besser zurecht kommen zu können als der Rest der Welt. Das ist ein schwerwiegender Irrtum. Im Nachhinein wird es nur leider niemandem etwas nützen "ich habs ja gesagt" zu sagen. Ohne Suffizienz werden wir unsere Klimaziele nicht erreichen können. Weder technischer Fortschritt noch mehr Produkt-Effizienz konnten und können ein "weniger verbrauchen" ersetzen. Und es ist die einfachste Maßnahme die auch sofort von jede/m umgesetzt werden kann. Und wahrscheinlich ist es die einzige Möglichkeit, uns halbwegs friedlich aus dem Verharren am Ziel eines BIP-Wachstums erlösen kann.

Persönlich denke ich, es ist ein gangbarer Weg für sich selbst die Richtung zu ändern und sich mit Gleichgesinnten zusammen zu schließen. Wir müssen uns gegenseitig bestärken, die Hoffnung aufrecht erhalten, um irgendwann eine positive kritische Masse zu überschreiten (die vielleicht nur 20 % der Bevölkerung ausmachen muss). Die meisten von uns sitzen im Vergleich ja doch eher in einem Segelboot als in der Luxusyacht (teils auch freiwillig). Lasst uns Parteien wählen und Politiker:innen bestärken, die nicht den Fortbestand der momentanen Verhältnisse fördern, die den Mut haben Schritte in die richtige Richtung einzuleiten, die bei den Ursachen der Probleme ansetzen und sachorientiert an Lösungen arbeiten wollen. Und mit diesen Anforderungen schließen sich Parteien aus dem rechten Lager (und solche die für Wählerstimmen dorthin tendieren) selbstverständlich aus, da sie ja keine Probleme lösen sondern verstärken (zusätzlich zu den anderen Gründen aus welchen sie unwählbar sind).

Eine Superyacht verbraucht im Schnitt übrigens ca. 9.000 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Der Treibstoff den diese Yachten tanken ist meist steuerbefreit. Ein Segelboot verbraucht bei Wind 0 und unter Motor ca. 250 Liter pro 100 Kilometer (steuerbefreiten Diesel haben wir auf unseren Segeltörns noch nie bekommen ... soweit ich weiß ...). 

In Zahlen

Eine Superyacht verbraucht im Schnitt ca. 9.000 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Ein Segelboot bei Wind ... 0 und unter Motor ca. 250 Liter pro 100 Kilometer.

Die reichsten 10 % der Weltbevölkerung sind für 48 % der CO2-Ausstoßes verantwortlich. Dazu zählen alle Personen die über 87.000 Euro netto im Jahr verdienen. 

Die ärmsten 50 % verbrauchen 12 %. Das reichste Hundertstel in Deutschland emittiert 108 t CO2 pro Person und Jahr, die obersten 10 % 34 t, die Mittelschicht 12 und die am wenigsten verdienen 6 t pro Person und Jahr. 

Um einen Temperaturanstieg von 1,75°C nicht zu überschreiten, dürfen wir ab 2035 pro Person nur mehr 1 t pro Person und Jahr emittieren. Das muss in Deutschland und Österreich bis 2035 eintreten, in Indien aufgrund des niedrigeren Pro Kopf-Ausstoßes bis 2090 (Quelle: Ulrike Hermann, 2022: "Das Ende des Kapitalismus")

1 Tonne CO2-Ausstoß pro Jahr ist bei uns in Österreich zur Zeit allein mit individuellem Lebensstil-Wandel kaum zu erreichen. Probiert einmal verschiedene CO2-Rechner aus, z.B.: https://uba.co2-rechner.de/de_DE/

Der Klimawandel ist kein Phänomen der Überbevölkerung, sondern des Lebens im Überfluss weniger auf Kosten aller. Die Handlungsmöglichkeiten dieser Gruppe wären theoretisch allerdings auch groß.

Es muss also die Politik die Rahmenbedingungen schaffen, damit wir überhaupt diese Ziele erreichen können. Wir als Konsumenten können unser Verhalten anpassen, weitgehend klimaschädliche Produkte meiden, aber das Steuer herumreissen können wir nur mit entsprechender Politik, die müssen wir einfordern.