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Für das Gute im Menschen und alle die nix dafür können

Für das Gute im Menschen und alle, die nix dafür können

53. Dialog mit dem schlauen Bergschaf-Bock

Ich (seufze tief): Wofür lohnt sich JETZT die Anstrengung unsere Gewohnheiten und Denkmuster zu verändern? Für unsere Generation und die nächsten? Es gibt so viel Schlechtes durch uns Menschen auf der Welt ...

Bock (seufzt): Du klingst ja depri – mal überlegen: für das Gute in – ich denk noch immer! – fast jedem Menschen, für die vielen positiven Errungenschaften, für all diejenigen, die nobel ihr eigenes Wohl neben und nicht über das der Gesellschaft, Menschheit und Natur stellen …

Ich (etwas heiterer): Für alle Lebewesen und Lebensräume, für die fantastische Natur, von der wir Teil sind – und nicht ihr übergeordnet!

Bock (mit erhobener Hufe): UND! Für die eigene innere Ruhe und Ausgeglichenheit!

Ich (beinahe enthusiastisch): GENAU – nicht zu vergessen! Es fühlt sich immer gut an, im Einklang mit den eigenen Werten zu leben! Das ist nicht einfach, aber eine beharrliche Annäherung ist möglich und lohnt sich.

Bock: Das Gehirn mag es, wenn unsere Einstellungen, Worte und Taten – oder das Innen und Außen – kongruent, übereinstimmend, passend sind. Inkongruenz bedeutet für das Gehirn eine erhebliche Anstrengung und großen Energieaufwand. Das fühlt sich zumindest subtil immer unangenehm an – wie ein permanentes beunruhigendes Hintergrundrauschen.

 

Weiterführende Literatur:

Gerald Hüther, 2019: Würde. Was uns stark macht - als Einzelne und als Gesellschaft. Pantheon

Wir alle wollen in Würde sterben, aber sollten wir nicht erst einmal in Würde leben? »Unsere Würde zu entdecken, also das zutiefst Menschliche in uns, ist die zentrale Aufgabe im 21. Jahrhundert«, sagt der Neurobiologe Gerald Hüther. Ohne diesen inneren Kompass laufen wir in einer zunehmend komplexer werdenden und von ökonomischen Kriterien bestimmten Welt Gefahr, die Orientierung zu verlieren. In diesem sehr persönlichen Buch zeigt Gerald Hüther, wie wir unsere Würde zurückgewinnen.
 

Rutger Bregman, 2021: Im Grunde gut. Eine neue Geschichte der Menschheit. Rowohlt Taschenbuch, Hamburg.

Der Historiker Rutger Bregman setzt sich in seinem Buch mit dem Wesen des Menschen auseinander. Anders als in der westlichen Denktradition angenommen ist der Mensch nicht böse, sondern, so Bregman, im Gegenteil: von Grund auf gut. Und geht man von dieser Prämisse aus, ist es möglich, die Welt und den Menschen in ihr komplett neu und grundoptimistisch zu denken. In seinem mitreißend geschriebenen, überzeugenden Buch präsentiert Bregman Ideen für die Verbesserung der Welt. Sie sind innovativ und mutig und stimmen vor allem hoffnungsfroh.
 

Samira El Ouassil, Friedemann Karig, 2022: Erzählende Affen – Mythen, Lügen, Utopien. Wie Geschichten unser Leben bestimmen. Ullstein Verlag, Berlin.

Eine Geschichte kann die Welt retten – oder sie zerstören. Eine starke Geschichte kann die Welt retten – oder sie zerstören. Sie kann Wahlen entscheiden, Menschenleben retten, aber auch Kriege auslösen und Ungerechtigkeit zementieren. Samira El Ouassil und Friedemann Karig verfolgen diese ambivalente Wirkungsmacht anhand wichtiger Narrative von der Antike bis zur Gegenwart. Und sie zeigen, welche Erzählungen uns heute gefährden und warum wir neue benötigen. Wie gelingt es, den Klimawandel so zu erzählen, dass er zum Handeln drängt?