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Lebensraumgestaltung

Lebensraumgestaltung

63. Dialog mit dem schlauen Bergschaf-Bock

Ich: Lieber Bock, es folgt eine kleine Umfrage: ich habe in obiger Zeichnung zwei Varianten ein und desselben Lebensraumes visualisiert. Auf welcher Seite der Zeichnung würdest du lieber leben bzw. auf welcher Seite, glaubst du, würden die meisten Menschen gerne leben, ihre Kinder aufziehen, sich mit anderen Menschen treffen, mit ihren Hunden spazieren gehen, zur Arbeit, zum Einkaufen oder sonst wohin unterwegs, wohnen, erleben, lieben und sein?

Bock (blickt auf die Zeichnung und streckt sich provokativ langsam bevor er antwortet): Jaaa alsoooo, da muss ich jetzt einmal ernsthaft nachdenken und das Für und Wider beider Szenarien abwägen. So spontan kann man das nicht sagen. Da gibt es massig Vor- und Nachteile ... immer beide Seiten der Medaille sind zu betrachten und in die Entscheidung mit einzubeziehen ... des einen Vorteil ist oft des anderen Nachteil, Vorlieben sind unterschiedlich ... Menschen haben Allergien, manche Kinder haben Angst vor Insekten ... Vögel singen laut und der Kauz sogar in der Nacht. Auch der Wind in den Bäumen erzeugt lautes Rauschen ...

Ich (wütend): Jetzt hör aber auf! Schluss! Die rechte Seite des Bildes wird es werden! Weil es für alle angenehmer ist! Wahrscheinlich für 99% der Menschheit! Für all diejenigen, deren Reichtum und Macht nicht auf dem Einkommen aus fossilen Energieträgern beruht! (mein Stimme schwingt sich auf zu Empörung) Diejenigen, die wir auch noch über Subventionen zusätzlich mitfinanzieren - aus unseren Steuergeldern!!

Bock (schaut mich unschuldig an): Ich bin doch schlau, vielleicht hänge ich da ja auch mit drin und bekomme mein Stück vom Kuchen.

Ich (beruhige mich wieder, zynisch werfe ich dem Bock den nächsten Satz vor die Paarhufe): Und wo baust du gerade deinen Bunker um vor Klimawandel und Anarchie sicher zu sein? In Korsika – auf der Paglia Orba?!

Der Bock springt auf und flüchtet aus dem Zimmer. Verunsichert bleibe ich zurück. 

 

Wie es bei mir ganz gut funktioniert und was ich selbst beitragen kann – was zu tun ist:

Wo es möglich ist: nicht mehr mitspielen, dagegen ankämpfen, sich nicht unterkriegen lassen.

> Photovoltaikanlage installieren (auch kleine Balkonkraftwerke bringen viel) 
> Wärmepumpen
> Elektromobilität, aktive Mobilität
> Konsum überdenken – wo, bei wem, kaufe ich was genau? 
> alles auf Nachhaltigkeit, auch der Lieferkette überprüfen
> reparieren was geht, möglichst lange nutzen, tauschen, weitergeben ...
> Bio-Landwirtschaft fördern
> Transportwege beachten, regional bevorzugen
und so weiter.

 

Weiterführende Literatur & Links:

Balkonkraftwerk: https://konsument.at/solaranlagen-zum-einstecken

Wärmepumpe: https://www.wien.gv.at/amtshelfer/bauen-wohnen/wohnbaufoerderung/wohnungsverbesserung/heizungsinstallationen.html

Reperaturbonus: https://www.oesterreich.gv.at/themen/umwelt_und_klima/energie_und_ressourcen_sparen/reparaturbonus.html

Aus meiner Sicht die besten eBikes ;) : https://amplerbikes.com/de-AT

“Inspektorin Grün” ist eine Rechercheplattform, 2021 von einer Gruppe junger Journalist:innen gegründet, die Nachhaltigkeitsversprechen österreichischer Unternehmen untersucht.

 

Christian Stöcker, 2024: Männer, die die Welt verbrennen. Der entscheidende Kampf um die Zukunft der Menschheit, Ullstein Hardcover

Inhaltsangabe

Warum wir den Kampf gegen gewissenlose Geldmacher, egomane Staatslenker und verlogene Propagandisten gewinnen müssen

Die Welt steckt in der Endphase eines Kulturkampfs: Gier gegen Gerechtigkeit, Zerstörung gegen Nachhaltigkeit, Zynismus gegen Empathie. Nichts zeigt dies deutlicher als die Reaktionen auf die Klimakatastrophe: Hier jene, die versuchen, das Schlimmste zu verhindern, dort jene, die alles tun, um aus dem Verbrennen fossiler Stoffe Profit zu ziehen. Jahrzehntelang haben Ultrareiche sowie Unternehmen, die mit CO₂-Produktion gut verdienen, mit skrupelloser Desinformation Zweifel daran gesät, dass wir Menschen mit unserer Sucht nach fossilen Brennstoffen die Erde aufheizen. Nicht zufällig sind die Hauptprofiteure der Klimazerstörung Leute, die mit demokratischen Werten und Menschenrechten wenig am Hut haben ‒ oft geht die Begeisterung für fossile Brennstoffe und die Ablehnung von Klimaschutz einher mit reaktionären Positionen. In vielen politischen Diskursen und militärischen Konflikten der Gegenwart geht es letztlich um CO₂ – und um sehr viel Geld. Christian Stöcker zeigt: Es kommt jetzt darauf an, dass wir für unsere Kinder die Welt retten vor den Verbrennern und Verblendern, Lügnern und Kleptokraten, die von Öl und Gas profitieren. Und er liefert uns die Argumente, mit denen wir im öffentlichen und privaten Streit klar machen können, warum das fossile Zeitalter am Ende ist und die Zukunft in den erneuerbaren Energien liegt.