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Meine Verantwortlichkeit

Meine Verantwortlichkeit

12. Dialog mit dem schlauen Bergschaf-Bock

Ich: Ich möchte über Politik schreiben.

Bock(runzelt missbilligend die Schafsstirn): Oh, lieber nicht!

Ich: Doch – über mich als politischen Menschen.

Bock (gähnt): Wieso ist das interessant?

Ich: Weil es essenziell für das Ermöglichen einer positiven Wende sein wird, welche Parteien und Menschen wir bei den nächsten Wahlen an die Macht bringen. 

Bock (nun wach): Ja, sicher – und was möchtest du dahingehend beitragen?

Ich: Ich werde eine Partei wählen, die sich der Klima-Problematik als Kehrseite des Wirtschaftswachstums voll und ganz bewusst ist und nicht den Kopf in den Sand steckt. Wir brauchen politische Entscheidungsträger*innen an der Spitze, die sich den den dringenden Herausforderungen stellen wollen. Es gibt keine nächste Generation und keinen Erdteil mehr, auf den wir unser Verhalten weiterhin unbekümmert abwälzen können. Die Auswirkungen werden uns in den nächsten Jahren selbst treffen. Deshalb müssen wir jetzt beginnen, uns umzustellen. 

Bock: Bin ganz deiner Meinung, die Politik muss in Richtung einer gewissen Wirtschaftsschrumpfung und hin zu Kreislaufwirtschaft denken und handeln. Der Energieverbrauch muss auf die Hälfte reduziert werden, damit er mit Erneuerbaren gedeckt werden kann.

Ich: So ist es. Das ist aber nicht so schlimm und undurchführbar, wie uns weisgemacht werden soll. Die Einschränkungen betreffen unseren überbordenden Materialismus und vorwiegend Menschen, die sich eine Veränderung ihres Lebensstils auch leisten können. Unsere Fokussierung auf Materielles und Status tut uns psychisch sowieso nicht gut.

Bock: Da kann ich dir nur recht geben. Was brauche ich mehr als meine Bergkräuter, Bergluft und Auslauf ... Damit bin ich am glücklichsten.

Ich: Jedenfalls wird uns eine Umorientierung hin zu mehr Gelassenheit, innerer Ruhe, Mitgefühl und Achtsamkeit nicht schlecht tun. Vielleicht entwickeln wir ja auch eine sozialere, solidarischere Gesellschaft, in der wir uns wohl und geborgen fühlen. Den ganzen Konsumkram benötigen wir dann nicht mehr.

Bock: Schön wärs!

 

Wie es bei mir ganz gut funktioniert und was ich selbst beitragen kann:

Meditieren, Berggehen, Laufen im Wald, Alleinsein, Zeichnen, Yoga, Gartenarbeit, Aquarium, Unterwegs sein, Musik, Neues sehen, miteinander reden, Essen zubereiten, essen, Schwimmen im Meer, am See, Segeln, Zelteln ...

Innere Ruhe und Ausgeglichenheit anstreben, Verausgabung vermeiden, Ärger und Wut vermeiden, negativen Stress vermeiden

 

Was zu tun ist:

Gemeinsam, kooperieren, miteinander, innovativ und kreativ sein, Lösungen finden wollen, Offenheit in Bezug auf Neues und Anderes

 

Weiterführende Links:

Zum Beispiel:

Gerald Hüther, 2019: Würde. Was uns stark macht – als Einzelne und als Gesellschaft. Pantheon Verlag.

Club of Rome (Hrsg.), 2022: Earth for All. Ein Survivalguide für unseren Planeten. Der neue Bericht an den Club of Rome, 50 Jahre nach »Die Grenzen des Wachstums«. oekom Verlag.

Hartmut Rosa, 2020: Unverfügbarkeit. Suhrkamp Verlag.

Ulrike Hermann, 2022: Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden. Kiepenheuer&Witsch.